Wetterstationen in Beverungen und Drenke feiern Jubiläum | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 17.10.2024 14:11, aktualisiert am 17.10.2024 14:22

Wetterstationen in Beverungen und Drenke feiern Jubiläum

Sie brauchten im Sommer 2022 nicht häufig entleert werden, die manuellen Regenmesser – durch die Trockenheit sank dafür der Weserwasserspiegel der Weser auf Rekordtief.  (Foto: Matthias)
Sie brauchten im Sommer 2022 nicht häufig entleert werden, die manuellen Regenmesser – durch die Trockenheit sank dafür der Weserwasserspiegel der Weser auf Rekordtief. (Foto: Matthias)
Sie brauchten im Sommer 2022 nicht häufig entleert werden, die manuellen Regenmesser – durch die Trockenheit sank dafür der Weserwasserspiegel der Weser auf Rekordtief. (Foto: Matthias)

Die bekannten Wetterstationen Beverungen-Weser und Beverungen-Drenke feiern in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum. Beide Wetterstationen wurden 1999 in Betrieb genommen und liefern neben anderen Stationen seitdem Wetterdaten aus dem Kreis Höxter.

Historie


In den 1990iger Jahren revolutionierte Jörg Kachelmann mit seiner damaligen Fa. Meteomedia AG in Funk und Fernsehen die Darstellung der Wettervorhersagen. So erreichten auch die Wetterstationen Beverungen-Weser und Beverungen-Drenke Fernsehpräsenz.

Die Wetterstation Beverungen-Drenke konnte auf Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins Beverungen mit Hilfe finanzieller Unterstützung von verschiedenen Sponsoren im Juni 1999 nördlich der Elisenhöhe auf einer Höhe von 245,3 m ü NN am Wasserhochbehälter in Drenke errichtet werden.

Sie liefert seit Juli 1999 Wetterdaten an die heutige Fa. Meteogroup (Nachfolgefirma der Meteomedia AG). Feierlich eingeweiht wurde die Wetterstation Beverungen-Drenke im Beisein von Jörg Kachelmann im Rahmen des damaligen Beverunger Brunnenfestes am 5. September 1999. Zwei Tage später wurde darüber in der ARD berichtet.

Die Wetterstation Beverungen/Weser befindet sich auf dem Gelände der Kläranlage Beverungen und wurde am 04.11.1999 in Betrieb genommen. Sie liefert seit diesem Zeitpunkt ebenfalls Wetterdaten an die Meteogroup. Betreiber der Station war wie in Drenke der Heimat- und Verkehrsverein Beverungen. Die Stationen gingen dann später auf die Stadtwerke Beverungen bzw. das heutige Abwasserwerk der Stadt Beverungen über.

Die Wetterdaten der Stationen und somit die Stationen an sich haben es bis heute diverse Male geschafft, in Presse und Fernsehen veröffentlicht zu werden. Sie haben somit auch zu einer Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Stadt Beverungen beigetragen.

Niederschlags- und Temperaturmessung an der Wetterstation Beverungen-Drenke (Foto: Frank Matthias)
Niederschlags- und Temperaturmessung an der Wetterstation Beverungen-Drenke (Foto: Frank Matthias)
Niederschlags- und Temperaturmessung an der Wetterstation Beverungen-Drenke (Foto: Frank Matthias)

Erfasste Wetterdaten

Die Wetterstation Beverungen-Weser, auf einer Höhe von 96 m üNN gelegen, liefert Daten über Niederschlag, Temperatur und die relative Luftfeuchte. Konkret erfasst werden die bodennahe Lufttemperatur in 5 cm über der Erdoberfläche, die Lufttemperatur in 2 m Höhe, die relative Luftfeuchte und der Niederschlag. Die erfassten Messwerte werden zehnminütig automatisch mittels eines GPRS-Modems über Mobilfunk an die Meteogroup geleitet.

Eine weitergehende Datenerfassung erfolgt an der Wetterstation Drenke. Hier werden neben der bodennahen Lufttemperatur, der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchte und dem Niederschlag auch die Sonnenscheindauer und die Windgeschwindigkeit erfasst.

Die Wetterstation am Wasserhochbehälter in Drenke wurde im September 1999 eingeweiht. (Foto: Frank Matthias)
Die Wetterstation am Wasserhochbehälter in Drenke wurde im September 1999 eingeweiht. (Foto: Frank Matthias)
Die Wetterstation am Wasserhochbehälter in Drenke wurde im September 1999 eingeweiht. (Foto: Frank Matthias)

Technik der Wetterstationen

Die Datenerfassung funktioniert heute automatisiert und auf hohem technischen Niveau: So erfolgt die Niederschlagsmessung an den Wetterstationen Beverungen und Drenke über so genannte Ombrometer, welche über eine komplizierte, elektronische Wippenmechanik Niederschlag und Niederschlagsverlauf erfassen.

Zur Kontrolle dient ein Niederschlagswächter, eine Art Lichtschranke über die bei Tropfen- oder Schneefalldurchgang Niederschlagsereignisse erfasst werden. Für die Temperaturmessung gibt es, geschützt durch eine Porzellan-Lamellenabschirmung und sich unter einer Goretex-Schutzkappe verbergend, ein haarfeines Plättchen aus Platin.

Dessen temperaturabhängiger Widerstandswert wird im Sekundentakt von einem Datenlogger abgefragt und hierüber jeweilige Temperatur ermittelt. Ähnlich komplex ist die Ermittlung der relativen Luftfeuchte.

Die Sonnenscheindauer wird in Drenke über eine Erfassung der direkten Solarstrahlung festgehalten. Übersteigt die Solarstrahlung einen Wert von 120 Watt/m², scheint laut Definition die Sonne.

Die entsprechende Zeit der Überschreitung der 120 Watt/m² ist die Sonnenscheindauer. Sieht man an der Wetterstation Drenke in die Höhe, erkennt man ein „herausragendes Messgerät“. Es handelt sich hierbei um einen Zehn-Meter-Mast mit Windgeber.

Ein kugelgelagerter Schalenstern am oberen Ende des Mastes wird durch den Wind in Rotation gebracht und die Anzahl der Umdrehungen pro Minute aufgezeichnet. Das Gerät, welches als „Anemometer“ bezeichnet wird, erfasst die horizontale Windgeschwindigkeit in m/s, km/h oder auch „Knoten“. Die Windgeschwindigkeit kann dabei auch als Windstärke auf Basis der sogenannten Beaufort-Skala von 1 bis 12 ausgedrückt werden.

Hightech-Messtechnik, welche 10 m über dem Gelände der Wetterstation Beverungen-Drenke in den Himmel ragt – Erfassung der Windgeschwindigkeit und Sonnenscheindauer  (Foto: Frank Matthias)
Hightech-Messtechnik, welche 10 m über dem Gelände der Wetterstation Beverungen-Drenke in den Himmel ragt – Erfassung der Windgeschwindigkeit und Sonnenscheindauer (Foto: Frank Matthias)
Hightech-Messtechnik, welche 10 m über dem Gelände der Wetterstation Beverungen-Drenke in den Himmel ragt – Erfassung der Windgeschwindigkeit und Sonnenscheindauer (Foto: Frank Matthias)

Aufbereitung der Wetterdaten

Neben den Wetterdatenlieferungen an die Metogroup erfolgte bis vor wenigen Jahren eine regelmäßige Aufbereitung, Nachhaltung und Publikation der erfassten Daten für Medienzwecke über den Heimat- und Verkehrsverein Beverungen, durch Hermann-Josef Sander. Aktuell werden die Daten privat durch Frank Matthias aufbereitet.

Wetterextreme der vergangenen 25 Jahre

Niederschlag

  • Höchste Jahresmenge: 1.335,1 l/m² in 2002 (Beverungen-Weser); niedrigste Jahresmenge 490,6 l/m² in 2018 (Beverungen-Drenke)
  • Höchster Monatswert: 195,5 l/m² im Juli 2017 (Beverungen-Weser); niedrigster Monatswert: 1,2 l/m² im November 2011 (Beverungen-Weser und Beverungen-Drenke)
  • Höchster Tageswert: 91 l/m² am 17.07.2022 (Beverungen-Weser)
    Mittlerer Niederschlag: 732 l/m² (Beverungen-Weser); 702 l/m² (Beverungen-Drenke)

Temperatur

  • Absolute Tiefsttemperatur: -20,9 °Celsius am 13.02.2021
  • Absolute Höchsttemperatur: 39,5 °Celsius am 20.07.2022 (beide Werte Beverungen-Weser)

Sonnenscheindauer (Wetterstation Drenke)

  • Jahreshöchstwert: 2.160 Stunden in 2022; Jahrestiefstwert: 1.055 Stunden in 2002
  • Monatshöchstwert: 348,8 h im Juli 2018; Monatstiefstwert: 11,7 Stunden im Dezember 2011

Windgeschwindigkeit (Wetterstation Drenke)

  • Höchste Geschwindigkeiten: 144,5 km/h am 18.01.2018 (Orkan Friederike); 135 km/h am 17.02.2022 (Orkan Ylenia)
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