Anrührend und visionär - Theaterstück „Die Laborantin” in Beverungen gefeiert | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 30.01.2025 14:40

Anrührend und visionär -
Theaterstück „Die Laborantin” in Beverungen gefeiert

Darstellerinnen Pia Koch (l.) und Julia Berchtold vom Theater Harburg auf der Bühne der Beverunger Stadthalle. (Foto: Kulturgemeinschaft)
Darstellerinnen Pia Koch (l.) und Julia Berchtold vom Theater Harburg auf der Bühne der Beverunger Stadthalle. (Foto: Kulturgemeinschaft)
Darstellerinnen Pia Koch (l.) und Julia Berchtold vom Theater Harburg auf der Bühne der Beverunger Stadthalle. (Foto: Kulturgemeinschaft)
Darstellerinnen Pia Koch (l.) und Julia Berchtold vom Theater Harburg auf der Bühne der Beverunger Stadthalle. (Foto: Kulturgemeinschaft)
Darstellerinnen Pia Koch (l.) und Julia Berchtold vom Theater Harburg auf der Bühne der Beverunger Stadthalle. (Foto: Kulturgemeinschaft)

Das karge Bühnenbild bestand lediglich aus einer mit weißen Fliesen gekachelten Guckkastenbühne, die aber auch als Projektionswand diente. Gleißendes Weißlicht mit hohem Blauanteil sorgte für eine klinische Atmosphäre. Bühnenbau-Leiterin Stephanie Müller hat für die Tourneefassung „Die Laborantin“ des Harburger Theaters ein ebenso leicht transportables wie stimmiges Konzept gefunden.

Erstaufführung 2018

Rund 500 Theatergäste erlebten in der Beverunger Stadthalle mit „Die Laborantin“ eines der meist gefeierten und international diskutierten Gegenwartsstücke. 2018 war das Theaterdebüt der britischen Autorin Ella Road (33) in London uraufgeführt worden und hat einen regelrechten Hype ausgelöst.
2021 fand am Oldenburgischen Staatstheaters die deutschsprachige Erstaufführung statt, allerdings nur im „Kleinen Saal“, man war wohl doch etwas vorsichtig, ob der vor allem ein junges Publikum ansprechende Endzeit-Thriller auch hier funktionieren würde.

Apokalyptische Vision

Das tat er und seither hat das Drama landauf landab viele „große Häuser“ erobert. Auch die große Beverunger Stadthalle war bestens gefüllt zur Aufführung des Harburger Theaters. In der Hauptrolle war mit der Hamburger Schauspielerin Pia Koch (33) eine TV-Darstellerin zu sehen, die hier wie das gesamte vierköpfige Bühnenensemble eine erstklassige Leistung zeigte. „Die Laborantin“ ist eine Mischung aus Science Fiction und Coming of Age Geschichte. In einer Welt, wo Karriere und Lebensweg durch ein Blut-Rating bestimmt werden, stellt sich ein junges Paar die Frage, ob man noch Kinder in eine solche Welt setzen sollte. Was auf der Bühne wie eine apokalyptische Vision wirkt, ist angesichts von KI-Wahn, Gentechnik und wachsender politischer Autokratie möglicherweise schon ganz nah.
„Ella Road ist mit der Laborantin ein kleines Meisterwerk gelungen, anrührend und visionär“, hat die ehemalige SZ-Sonderkorrespondentin Cathrin Kahlweit treffend über das Stück gesagt. Das Publikum in Beverungen hat ihr mit nicht enden wollendem Applaus zugestimmt.

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