Schön anzusehen, aber giftig | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 31.03.2025 12:23

Schön anzusehen, aber giftig

Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um Hautverbrennungen zu vermeiden. (Foto: Kreis Höxter)
Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um Hautverbrennungen zu vermeiden. (Foto: Kreis Höxter)
Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um Hautverbrennungen zu vermeiden. (Foto: Kreis Höxter)
Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um Hautverbrennungen zu vermeiden. (Foto: Kreis Höxter)
Der Riesenbärenklau sollte im April und Mai bekämpft werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dabei sind allerdings Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um Hautverbrennungen zu vermeiden. (Foto: Kreis Höxter)

Zurzeit ist er noch klein und unscheinbar – aber der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, kann bis zu vier Meter hoch werden. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Höxter warnt vor den Gefahren der Pflanze: Hautkontakt kann zu allergischen Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Verbrennungen führen. Außerdem breitet sich der Riesenbärenklau als invasive Art rasant aus und verdrängt andere Pflanzen. „Wir raten dringend dazu, die jungen Stauden sehr zeitnah im April und Mai komplett zu beseitigen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten“, betont Dr. Kathrin Weiß, Leiterin des zuständigen Fachbereichs Bauen, Planen und Geoinformationen.

Der Riesenbärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Auch im Kreis Höxter hat sich die hohe Staude mit den großen Blättern bereits rasant ausgebreitet. Besonders an den Ufern heimischer Gewässer ist sie zu finden.

Hautkontakt ist „brandgefährlich“

Die Berührung der Pflanze kann bei Sonneneinstrahlung zu schweren Entzündungen der Haut mit Blasenbildung führen. Sind größere Hautpartien betroffen, sollten sich Betroffene ärztlich behandeln lassen. „Besonders gefährdet sind Kinder, die zwischen den großen Gewächsen spielen oder die Pflanzen wegen ihrer imposanten Blüten pflücken“, warnt Dr. Kathrin Weiß vor den Gefahren.

Ausbreitung stoppen

Doch nicht nur für die Gesundheit kann die Pflanze ein Problem sein. Der Riesenbärenklau bedroht auch die heimische Pflanzenwelt. Der Kreis Höxter setzt sich bereits seit 2014 dafür ein, den botanischen Eindringling zu bekämpfen. Seit einigen Jahren ist die Landschaftsstation im Kreis Höxter damit beauftragt, die Ausbreitung und damit die Bedrohung für heimische Arten in den Schutzgebieten einzudämmen. „Wir danken allen Ehrenamtlichen, die sich für diese wichtige Aufgabe tatkräftig einsetzen“, betont die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Höxter.

Für die Beseitigung auf Privatgrundstücken sind Grundstückseigentümer oder -nutzer selbst verantwortlich. Sie sind aufgefordert, die gefährlichen Stauden im Frühjahr zu beseitigen. Wenn die Pflanze im Juni und Juli erst einmal blüht, verbreiten sich die Samen im weiten Umkreis. Nur die Blüten abzuschneiden, reicht nicht aus. Denn der Riesenbärenklau kann sich schnell erholen und weitere Blüten nachbilden. Bis zu zehn Jahre lang bleiben Samen keimfähig. Standorte der Herkulesstaude müssen deshalb jahrelang kontrolliert werden. Wachsen neue Triebe aus dem Boden, sind sie am besten sofort zu beseitigen. „Dafür darf kein Pflanzenvernichtungsmittel verwendet werden“, betont die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde. Denn der Einsatz ist außerhalb von landwirtschaftlichen Nutzflächen, in der Nähe von Gewässern und auch im privaten Bereich verboten.

Standorte melden und Staude bekämpfen

Um Standorte der Herkulesstaude im gesamten Kreisgebiet zu erfassen und die Ausbreitung zu verhindern, ruft der Kreis Höxter dazu auf, Bestände zu melden. „Wir bitten Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe. Sie sollten in Gärten oder auf Nutzflächen Ausschau nach dem Riesenbärenklau halten und aktiv dagegen vorgehen“, so Dr. Kathrin Weiß.

Der Riesenbärenklau sprießt zeitgleich mit dem Rhabarber. Derzeit ist er bereits bis zu einem halben Meter hoch. Der Kreis Höxter empfiehlt, die Pflanze im April und Mai zu bekämpfen. Am wirkungsvollsten kann sie durch Absägen und Ausstechen der Wurzel beseitigt werden. Dabei muss der Wurzelstock ausgegraben und durchtrennt werden. Dies geschieht am besten noch vor der Blüte, spätestens aber, wenn die Samenbildung beginnt. Die Pflanzenreste, Stängel und Blätter, können nach dem Abtrocknen kompostiert werden. Die Blütenköpfe müssen jedoch in eine Plastiktüte gesteckt und über den Hausmüll entsorgt werden, damit die Samen nicht nachreifen.

Äußerste Vorsicht bei Beseitigung

Bei der Bekämpfung des Riesenbärenklaus ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Zur Beseitigung der Pflanzen sind Kleidung, Handschuhe und Schutzbrille erforderlich. Hautkontakt mit den giftigen Pflanzensäften sollte unbedingt vermieden werden. Sollte es doch dazu kommen, muss die betroffene Stelle schnellstmöglich mit Wasser abgespült und vor Sonne geschützt werden. Zudem sollte man sich nicht zu lange in größeren Beständen aufhalten, da die Ausdünstungen der Pflanzen zu Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen können.

Wer Fragen zur Bekämpfung hat oder Pflanzenstandorte melden möchte, wendet sich an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Höxter, Telefon: 05271 / 965-4212.

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