Im Rahmen der Dorfentwicklung werden nicht nur Fachwerkhäuser saniert, sondern auch neuer Wohnraum geschaffen. „Durch die Fördermöglichkeiten kann der Ortskern wiederbelebt und noch attraktiver gestaltet werden. Ortsbildprägende Gebäude können so eine neue Zukunft erhalten”, betonen Immenhausens Bürgermeister Lars Obermann und Dirk Hofmann, Fachdienstleiter Dorfentwicklung des Servicezentrums Regionalentwicklung. Die Stadt Immenhausen mit den Stadtteilen Holzhausen, Mariendorf und der Kernstadt ist noch bis 2027 im Förderprogramm der Dorfentwicklung.
Neuen Wohnraum im Herzen von Immenhausen schafft auch Gerhard Ackerbauer. Seine Scheune aus dem Jahr 1872 steht innerhalb des Fördergebietes und im Ensembleschutz, welcher historisch-erhaltenswerte Gebäude auszeichnet. Das bisher leerstehende Wirtschaftsgebäude soll in eine barrierearme Wohnung umgebaut werden. „Die Optik des alten Stalles soll bei dem Umbau nicht wesentlich verändert werden”, erklärt Hausbesitzer Ackerbauer. Wichtig sei für ihn, den Charakter des Gebäudes und die regionale Bauweise im Ortskern zu erhalten.
Die historische Scheune aus Backstein und Fachwerk wird alte und neue Bauweisen miteinander vereinen. Holzsprossenfenster unterstützen die historische Fassadenansicht und eine Luftwasser-Wärmepumpe sorgt für wohlige Temperaturen im Innenraum. „Bei der Sanierung sind viele Gewerke beteiligt, doch es steckt auch viel Eigenleistung von mir in dem Projekt”, so Ackerbauer. Er freue sich, dass er einen Beitrag gegen den Leerstand im Ortskern leisten könne.
„Es konnten bereits einige Projekte im Fördergebiet realisiert werden. Wir hoffen, dass noch weitere Privatpersonen die Fördermöglichkeiten der Dorfentwicklung nutzen”, so Dirk Hofmann. Das Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises Kassel informiert nun in einem Flyer über die Voraussetzungen für eine Förderung von privaten Maßnahmen in den historischen Ortskernen der Stadt Immenhausen. Erhältlich ist der Flyer bei der Stadtverwaltung oder online auf der Internetseite des Landkreises Kassel.
Die Höhe der Förderung beträgt 35 Prozent der netto-förderfähigen Kosten und ist begrenzt auf eine maximale Zuschusshöhe von 45.000 Euro. Ein Einzelkulturdenkmal hingegen kann bis zu 60.000 Euro Fördersumme erhalten. Die Förderung privater Baumaßnahmen in den historischen Ortskernen kann nach erfolgreicher Beratung anschließend beim Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises Kassel beantragt werden.
„Bei einem erfahrenen Planer können wichtige Grundlageninformationen eingeholt werden, sodass geprüft werden kann, ob die Sanierungsvorhaben auch zum Förderziel passen”, betont Hofmann abschließend. Vor der Antragstellung sollen Interessierte das beauftragte Planungsbüro für die Dorfentwicklung kontaktieren. In Immenhausen ist das Planungsbüro von Architekt Michael Ruhl, Hersfelder Straße 46 in Alsfeld, zuständig. Termine können telefonisch unter 06631-73119 vereinbart werden. Die Beratung ist kostenfrei.
Interessierte können sich zum Thema „Dorfentwicklung” an das Servicezentrum Regionalentwicklung, Manteuffel-Anlage 5, in Hofgeismar wenden. Dirk Hofmann, Diplom-Verwaltungswirt, steht für Fragen zur Verfügung per Telefon 0561-10032427 oder per Mail dirk-hofmann@landkreiskassel.de
In folgenden Kommunen im Landkreis Kassel, die sich im Förderprogramm der Dorfentwicklung befinden, können Privatleute aktuell Anträge stellen: Wesertal bis 2025 im Förderprogramm der Dorfentwicklung; Hofgeismar (ohne Kernstadt) bis 2026; Wolfhagen (ohne Kernstadt) bis 2027; Immenhausen bis 2027; Naumburg bis 2028; Nieste bis 2029