B7 endlich fertig: Ein Freudentag für Calden | Beverunger Rundschau

Von einem Freudentag für die Bürgerinnen und Bürger von Calden und Grebenstein-Burguffeln sprach Kathrin Brückner, Vizepräsidentin von Hessen Mobil, anlässlich der Verkehrsfreigabe der neugebauten Ortsumgehung der Bundesstraße 7, dem größten Straßenbauprojekt der letzten Jahre in Nordhessen. Nicht nur die Verkehrsbelastung in den Orten wird sich verringern, auch der Weg von Kassel zum Flughafen und weiter ins westfälische Warburg gestaltet sich nun gefühlt deutlich kürzer. „Der Schrecken für viele Autofahrer, den Ferienflieger am Kassel-Airport zu verpassen, weil es sich in der Ortsdurchfahrt Calden staut, ist deutlich kleiner geworden“, sagte Brückner.

Mit Gesamtkosten in Höhe von 64 Millionen Euro konnte nach einer Gesamtbauzeit von rund acht Jahren – der erste Spatenstich erfolgte im Sommer 2016 – die etwa fünf Kilometer Ortsumfahrung nun endgültig für den Verkehr freigegeben werden. Der Löwenanteil dieses Betrages wird mit 50,3 Millionen Euro vom Bund getragen, auf den Landkreis Kassel entfallen etwa elf Millionen Euro, das Land Hessen 2 Millionen Euro und auf die Flughafen GmbH circa 200.000 Euro.

Gerhard Rühmkorf, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), beschrieb in seiner Ansprache das Straßennetz mit seinen Autobahnen und Bundesstraßen und definierte die „große Netzmasche“ zwischen der A7, der A44 und der A2. Dabei bildet die Bundesstraße 7 eine wichtige Querverbindung in Ost-West-Richtung in einer Region, die weiträumig zwischen den Autobahnen liegt. „Die Verkehrsteilnehmer bauen darauf, auf der Bundesstraße schnell voranzukommen. Dabei sind Ortsdurchfahrten immer Hemmnisse. Ein solches Hemmnis konnte mit diesem Lückenschluss auf der B7 nun endgültig beseitigt werden.“ Gleichzeitig, so Rühmkorf, trägt die neue Trasse zu einer deutlichen Entlastung der Caldener Bevölkerung bei.

Erste Überlegungen zu einer Ortsumgehung für Calden kamen bereits in den 1980er Jahren auf, wie Martin Weber, Abteilungsleiter für Straßen und Verkehrswesen im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum ausführte. Auch aufgrund der nicht unerheblichen Eingriffe in die Natur mussten in der Planungsphase vielfältige Aspekte berücksichtigt werden. So erfolgte dann in 2012 die Baugenehmigung und in 2016 konnten die Bauarbeiten beginnen. Der nördliche Teilabschnitt konnte in 2022 für den Verkehr freigegeben werden und entlastet seither den Grebensteiner Ortsteil Burguffeln vom Durchgangsverkehr. Mit der jetzt erfolgten Freigabe des Südabschnittes kommt nun auch Calden in den Genuss eines deutlich geringeren Verkehrsaufkommens. „Die neue B7 ist nicht nur eine Ortsumgehung für die Gemeinde, sondern auch eine wichtige Verkehrsspange im Landkreis Kassel“, so Weber.

Von einem historischen Tag für seine Gemeinde sprach Caldens Bürgermeister Maik Mackewitz. Seit etwa einem halben Jahrhundert gibt es die Diskussion um eine Ortsumgehung, passierten in der Vergangenheit rund 10.000 Fahrzeuge am Tag den Ort. „Und der Verkehr hat eher weiter zugenommen“, so Mackewitz. Der Bürgermeister erhofft sich neben einer deutlichen verkehrlichen Entlastung im Zentrum Caldens auch noch einmal einen „ordentlichen Push“ für das Gewerbegebiet am alten Flugplatz durch die nun hervorragende Anbindung.

Ein Film von Hessen Mobil mit Eindrücken vom Bau und Verlauf der Strecke ist hier zu sehen: https://bit.ly/B7_Calden