Ein Schützenjubiläum, das ist eines, das am besten laut gefeiert wird: Mit Kapellen und Musikzügen, mit Party-Musik zur Ballnacht, auch mit einem Kaliber, welches auf einem Schützenstand ordentlich Eindruck machen würde. In der Tat, es war sogar eine Kanone involviert. Die St. Bartholomäus Schützenbruderschaft feierte ihr 200-Jähriges, und so sie nicht sowieso längst vor Ort waren, bemerkten die Einwohner der benachbarten Gemeinden es mindestens am Samstag-Abend, als die Historischen Kanoniere aus Ossendorf es nicht nur im übertragenen Sinne krachen ließen. Die drei Salut-Schüsse zum offiziellen Auftakt gingen ohne Zweifel ins Ohr.
Doch nicht nur laut feierte das Höhendorf, auch bunt ging es zu. Vor allem blau-weiß war der Ort geschmückt, mit wehenden Fahnen auf den Masten und kleinen Wimpeln, welche gleich im Dutzend die Vorgärten verschönerten. Dazu gesellten sich kuriose, kleine „Zaungäste“. Längst ein vertrauter Anblick sind die kunstvoll gestalteten Holzfiguren, welche Königspaare, Offiziere und andere, hochrangige Mitglieder des Schützenvereins darstellen. Doch nun erhielten sie Verstärkung in Form etwas „klotziger“, aber nicht minder kunstfertig bemalter Schützenfigürchen, von denen rund 120 Stück das Dorfbild bevölkerten. Sie suchten sich ganz individuelle Zuschauerplätze, etwa auf Mauern oder Leitkästen. Auch auf dem Brunnen und anderen, markanten Orten waren sie anzutreffen, mit einem stillen Gruß an Einwohner und Besucher.
Dreh- und Angelpunkt des Festes waren selbstredend Königspaar und Hofstaat, namentlich Königin Beatrix Meyer und Prinzgemahl Henry Meyer, zusammen mit Claudia Frischemeyer-Benz und Hans-Jürgen Vieth, Daniela Stromberg und Stefan Stromberg, Simone Pollmann und Joachim Wrede, Kerstin Scheele und Bernfried Scheele, Simone Kremper und Heinz Kremper. Doch waren auch zahlreiche Gastvereine und Ehrengäste dabei, um dem Fest den entsprechenden Rahmen zu verleihen, darunter ein halbes Dutzend Musikzüge und -Vereine. So kam ordentlich Stimmung auf bei den Umzügen des Festwochenendes.
Am Montag übernahmen dann die Kinder das Zepter und führte Kinderkönigspaar Anna Höchst und Paul Watermeyer einen nochmals bunteren Festumzug durchs Dorf.
Und bei all dem Feiern kein Regen, keine brütende Hitze, der Wettergott schenkte Haarbrück genau das sommerliche Wochenende zwischen Regenfront und nächster Hitzewelle. Hätte es geplant werden können, es wäre nicht besser zu planen gewesen.