Dirk Wahrer, Gold- und Silberschmiedemeister aus Hofgeismar, wurde jetzt in Idar-Oberstein mit dem 1. Platz beim 53. Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis ausgezeichnet. Wir haben mit Dirk Wahrer gesprochen.
Hofgeismar Aktuell: Herr Wahrer, stellen Sie sich doch bitte unseren Lesern kurz vor.
Dirk Wahrer: Aufgewachsen in Hofgeismar begann meine berufliche Laufbahn mit einer klassischen Ausbildung zum Goldschmied. Anschließend habe ich in verschiedenen Unternehmen im In- und Ausland gearbeitet und konnte mir dabei ein breites Fachwissen durch die vielfältigen handwerklichen Aufgaben aneignen. Nach meiner Weiterbildung zum Gold- und Silberschmiedemeister kam dann der Sprung nach Asien, wo ich zunächst als Technischer Manager in der Volksrepublik China tätig war, und später in Hong Kong für einen weltweit führenden Konzern die Service-Center namhafter Schmuckmarken im gesamten asiatisch-pazifischen Raum aufbaute. Trotz der vielen Stationen meiner beruflichen Laufbahn habe ich mir immer meine Verbundenheit mit Hofgeismar und meine Kontakte zu Freunden und der Familie erhalten. Vielleicht war das auch einer der Gründe, aus denen ich letztlich gemeinsam mit meiner Frau wieder nach Hofgeismar zog. Aktuell arbeite ich als selbstständiger Berater für Schmuckfirmen mit verlängerter Werkbank nach Asien.
Hofgeismar Aktuell:: Kommen wir jetzt zu Ihrer Auszeichnung. Was war Ihre Motivation, sich diesem Wettbewerb zu stellen?
Dirk Wahrer: Das kam eigentlich ganz spontan aus einer Laune heraus. Eine ehemalige Kollegin, die ich noch aus meiner Ausbildungszeit kenne, erzählte mir in einem Telefonat von ihrer letztjährigen Teilnahme an diesem Wettbewerb. Das machte mich neugierig. Und obwohl die Zeit mit nur sechs Wochen bis zum Einsendeschluss sehr knapp war, packte mich der Ehrgeiz. Bei dem diesjährigen Thema „Faszinierende Geschöpfe des Meeres“ explodierten schon während des Telefonats die Gedanken und wissend, dass ich noch diesen wunderschönen natürlichen Aquamarin aus meiner früheren Tätigkeit hatte. Der Name Aquamarin ist übrigens abgeleitet von Aqua Mare, also dem „Wasser des Meeres“. In diesem Wettbewerb sind als Arbeiten die Edelstein-Skulptur und der Edelstein im Schmuckstück zugelassen. Neben anderen Kriterien sind zum Beispiel synthetische Steine nicht erlaubt und die Arbeit muss aus Edelmetall und Edelsteinen hergestellt werden.
Hofgeismar Aktuell:: Ordnen Sie für unsere Leser doch bitte den Stellenwert des Preises ein. Auch für sie persönlich.
Dirk Wahrer: Der Deutsche Schmuck- und Edelsteinpreis gilt international als „Oscar“ der Schmuckbranche und ist der traditionsreichste Branchenwettbewerb weltweit. Er wird in einer Nachwuchs- und einer Hauptkategorie ausgelobt. Meine für den Hauptwettbewerb eingereichte Arbeit, konkurrierte mit 78 Wettbewerbsarbeiten, die von 59 Teilnehmern aus aller Welt eingereicht wurden.
Mein liebevoll entstandener Oktopus, dargestellt aus Silber, Weißgold, sowie einem Diamanten als Auge, umschlingt dabei den besagten großen Aquamarin. Diese Schmuck-Skulptur kann mittels fest verbundenem Kautschukreifen als Halsschmuck getragen werden. Was mich bei der Bewertung der Jury ein wenig stolz macht, ist das meine Kreation als „die herausragende Arbeit des diesjährigen Hauptwettbewerbs“ gewürdigt wurde. Im genauen Wortlaut der Jury „besticht die handwerklich perfekt geschaffene Schmuckskulptur durch ihre organische Formgebung. Die Gestaltung der Arbeit ist unfassbar gut gelöst und rundherum faszinierend, komplett integrativ gestaltet und formal hervorragend umgesetzt. Es ist ein Meisterstück das zu Recht an der Spitze des Wettbewerbs steht.“
Die platzierten Wettbewerbsarbeiten sind noch bis zum 14. Januar im Deutschen Edelsteinmuseum, Hauptstraße 118, in 55743 Idar-Oberstein, zu sehen. Im Anschluss werden die Arbeiten noch auf verschiedenen Fachmessen gezeigt.