Kultur unterm Kirchturm | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 12.02.2025 10:13, aktualisiert am 13.02.2025 11:10

Kultur unterm Kirchturm

Das Forschungsteam (v.l.) Dr. Maria Rammelmeier und Antonia Lehmann. (Foto: Rammelmeier Maria)
Das Forschungsteam (v.l.) Dr. Maria Rammelmeier und Antonia Lehmann. (Foto: Rammelmeier Maria)
Das Forschungsteam (v.l.) Dr. Maria Rammelmeier und Antonia Lehmann. (Foto: Rammelmeier Maria)
Das Forschungsteam (v.l.) Dr. Maria Rammelmeier und Antonia Lehmann. (Foto: Rammelmeier Maria)
Das Forschungsteam (v.l.) Dr. Maria Rammelmeier und Antonia Lehmann. (Foto: Rammelmeier Maria)

In den ländlichen Regionen Deutschlands entfaltet sich eine lebendige Kulturszene, die oft im Schatten städtischer Veranstaltungen steht. Die Verbindung zwischen Kultur und Kirche in diesen Gebieten birgt ein vielschichtiges Potenzial, das bisher noch nicht ausreichend erforscht wurde. Das Forschungsprojekt „Kultur unterm Kirchturm” widmet sich genau diesem spannenden Thema und geht der Frage nach, wie Kultur, Kirche und Regionalentwicklung in ländlichen Räumen miteinander interagieren. Hierzu sind die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Dr. Maria Rammelmeier von der Universität Vechta und Antonia Lehmann von der Augustana Hochschule Neuendettelsau als Interviewerinnen in der Region unterwegs.

Kulturelle Impulse durch Kirchenräume

„Kultur unterm Kirchturm” (KuK) ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Universität Vechta und der Augustana Hochschule Neuendettelsau, das in der Förderrichtlinie „Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen“ vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung gefördert wird. Das Projekt hat eine Laufzeit von März 2023 bis Februar 2026 und zielt darauf ab, die Bedeutung kultureller Aktivitäten und Teilhabe in ländlichen Regionen zu erforschen und konkrete Handlungsempfehlungen für eine lebendige Kulturlandschaft zu erarbeiten.

„Uns interessiert, wie kulturelle Initiativen in kirchlichen Räumen entstehen und sich entwickeln, wie Kirchenräume als Veranstaltungsorte genutzt werden und wie diese Aktivitäten zur kulturellen Entwicklung in ländlichen Regionen beitragen”, erklärt Dr. Rammelmeier. „Wir möchten herausfinden, wie lokale Netzwerke kulturelle Initiativen fördern und wie Kirchenräume als Träger von 'Kultur' wirken”.

Kirche, Kultur und Regionalentwicklung

Das Projekt gliedert sich in zwei Teilprojekte: Teilprojekt I befasst sich mit den zentralen Akteurinnen und Akteuren in Kirchenräumen und ihrer Vernetzung, während Teilprojekt II die Bedeutung von Kirchenräumen für die Kultur in ländlichen Regionen untersucht. „Wir führen leitfadengestützte Interviews mit Personen aus den Bereichen Kirche, Kultur und Regionalentwicklung durch”, erklärt Antonia Lehmann. „Unser Ziel ist es, Gelingens- und Hinderungsbedingungen für die kulturelle Entwicklung von ländlichen Regionen unter dem Fokus Kirche zu bestimmen.”

Die Untersuchungsregionen des Projekts liegen in Mitteldeutschland und umfassen vorwiegend ländlich geprägte und sozioökonomisch schwache Landkreise. Ergänzend zu den Interviews werden auch Netzwerkkarten, Akteurslandkarten sowie Gebäudeanalysen angefertigt, um ein umfassendes Bild von den kulturellen Aktivitäten in diesen Regionen zu erhalten. Bei den Gebäudeanalysen werden Kirchenräume betrachtet und gefragt, in welcher Weise Artefakte in Kirchenräumen kulturelle Nutzung vermitteln. Die Akteurslandkarten visualisieren die Kooperationen in der Region. Hier geht es darum, wer mit wem in Kontakt steht und zusammenarbeitet, wenn es um Kultur geht.

Der Kreis Höxter bietet aufgrund seiner Größe und der engen Vernetzung der Akteure eine spannende Untersuchungsregion für das Forschungsteam.

Belebung von Kirchenräumen durch Kultur

Das Projekt „Kultur unterm Kirchturm” trägt dazu bei, das Verständnis für die Rolle von Kultur in ländlichen Räumen zu vertiefen und konkrete Impulse für die Weiterentwicklung kultureller Aktivitäten zu liefern. Die Ergebnisse der Forschungen sollen nicht nur dazu dienen, die Kulturlandschaft in ländlichen Regionen zu stärken, sondern auch politische Entscheidungen für die Entwicklung dieser Gebiete zu unterstützen.

„Die Verbindung von Kultur und Kirche kann eine wichtige Ressource sein, um ländliche Regionen lebendig und attraktiv zu gestalten”, betont Prof. Dr. Karl Martin Born von der Universität Vechta, einer der Projektleiter von „Kultur unterm Kirchturm”. „Wir hoffen, dass unsere Forschung dazu beiträgt, neue Perspektiven und Handlungsempfehlungen für die kulturelle Entwicklung in diesen Regionen zu eröffnen.”

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