Ein erster Spatenstich, auf den in den kommenden Monaten noch viele weitere folgen werden: Gemeinsam mit vielen Gästen haben Landrat Michael Stickeln, Steinheims Bürgermeister Carsten Torke und Martin Lange als Fachbereichsleiter für Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises Höxter den offiziellen Startschuss für den Bau der neuen Rettungswache in Steinheim an der Rolfzener Straße gegeben. In den kommenden zwei Jahren entsteht hier ein Neubau, der allen Anforderungen an eine moderne Rettungswache entsprechen wird.
„Innerhalb weniger Jahre haben wir im gesamten Kreisgebiet fünf neue Rettungswachen in Betrieb genommen: in Beverungen, Peckelsheim, Warburg, Bad Driburg und in Brakel. Hinzu kommen eine neue Rettungsdienstzentrale in Brakel sowie eine Interims-Rettungswache in Borgentreich-Natzungen. Auch der Neubau in Steinheim ist ein wichtiger Beitrag, um die Notfallversorgung kreisweit zu verbessern und zukunftsfest aufzustellen. Die neue Rettungswache wird den Einsatzkräften vor Ort eine bessere Arbeitsumgebung bieten und für die Menschen im Notfall eine schnellere medizinische Versorgung sicherstellen“, betonte Landrat Michael Stickeln beim Spatenstich.
Notwendig seien die Investitionen auch, weil die bisherige Steinheimer Rettungswache am Piepenbrink in die Jahre gekommen ist und nicht mehr den Anforderungen entspricht – etwa vor dem Hintergrund der kreisweit steigenden Zahl der Einsätze des Rettungsdienstes. „Das Einsatzaufkommen lag beispielsweise im Jahr 1998 kreisweit bei rund 15.000 Fahrten. Im Jahr 2023 war die Zahl der Einsätze bereits auf fast 28.000 Fahrten angestiegen. Allein auf die bestehende Steinheimer Rettungswache sind im Jahr 2023 davon rund 4.000 Einsätze des Rettungsdienstes entfallen. Das unterstreicht die Bedeutung dieses Standortes.“
Besonders groß ist die Freude über den Neubau auch bei Steinheims Bürgermeister Carsten Torke. „Die gesundheitliche Versorgung ist für unsere Stadt und unseren Kreis ein wichtiger Standortfaktor. Ich danke dem Kreis Höxter deshalb sehr für die Investition, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen wird“, so Bürgermeister Torke.
Die neue Rettungswache soll Anfang 2027 fertiggestellt sein und nach zwei Jahren Bauzeit ihren Betrieb aufnehmen. Der neue Standort ist verkehrsgünstig gelegen und hat eine direkte Verbindung an die Bundesstraßen 239 (Rolfzer Straße) und 252 (Ostwestfalenstraße). „Das bringt eine deutliche Verbesserung, da es im Notfall auf jede Minute ankommt“, erklärt Martin Lange, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises Höxter.
Die neue Rettungswache wird als Massivbau errichtet und hat mit einer Gesamtfläche von rund 1.231 Quadratmeter mehr Raumkapazitäten als die bisherige Wache. Das Raumkonzept sieht einen extra Raum für den Notarzt vor, der im alten Gebäude bislang fehlte.
Außerdem sind zwei Büroräume, ein Schulungsraum, drei Fahrzeughallen sowie eine eigene Waschhalle für die Fahrzeuge geplant. Dauerhaft stationiert werden zwei Rettungstransportwagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Krankentransportfahrzeug Die neue Wache wird auch den neuesten energetischen Standards mit einer eigenen PV-Anlage sowie einer Geothermie-Wärmepumpe entsprechen.
Für die Baukosten hat der Kreis Höxter rund 6.500.000 Euro an Investitionen eingeplant. Hinzu kommen rund 96.300 Euro für den Erwerb des Grundstücks. „Die Bauplanung und Durchführung haben die Kollegen der Abteilungen Interne Dienstleistungen sowie des Rettungsdienstes übernommen. Ich danke den erfahrenen und versierten Kollegen sehr herzlich für ihre umsichtigen und vorausschauenden Planungen. Hier sind alle wichtigen Belange mitgedacht und eingeplant. Das wird den Menschen in und um Steinheim im Notfall zugutekommen“, betont Landrat Michael Stickeln.
Er wies beim gemeinsamen ersten Spatenstich außerdem darauf hin, dass zu einem optimalen Rettungsdienst auch eine optimale Unterbringung der Mitarbeitenden gehöre, sowie eine technische Ausrüstung, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben unabdingbar ist. „Gerade in den anstrengenden und stressigen 24-Stunden Schichtdiensten spielt ein erholsames, angenehmes Arbeitsumfeld eine große Rolle. Das sind wir den Menschen schuldig, die für ihre Mitmenschen und unser Gemeinwesen so wertvolle Dienste erbringen.“
Als Träger des Rettungsdienstes hat der Kreis Höxter die Aufgabe, die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung sicherzustellen. Dazu gehört die notärztliche Versorgung im Rettungsdienst und der Krankentransport. Der Kreis Höxter versorgt rettungsdienstlich rund 142.000 Einwohner auf einem Gebiet von rund 1.200 Quadratkilometern. Der Rettungsdienst im Kreis Höxter rückt pro Jahr zu rund 29.800 Einsätzen aus. Um jederzeit fristgerechte Hilfe leisten zu können, betreibt der Kreis Höxter Rettungswachen in Bad Driburg, Beverungen mit der Außenstelle in Natzungen, Brakel, Steinheim, Warburg und Peckelsheim. Die Rettungswache in Höxter obliegt der Trägerschaft der Stadt.
Kreisweit arbeiten insgesamt rund 145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst. An den Standorten sind insgesamt 12 Rettungstransportwagen (RTW), 5 Krankentransportwagen (KTW) und 5 Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) stationiert. Auch stehen die Rettungshubschrauber in Bielefeld, Göttingen und Kassel und der Intensivhubschrauber in Steinfurt für Rettungseinsätze zur Verfügung. Die Einsätze im Rettungsdienst werden disponiert über die Kreisleitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst in Brakel. Hier laufen alle Notrufe 112 aus den Ortsnetzen im Kreis Höxter auf. Auch angrenzende Kreise werden in Randgebieten durch Rettungsmittel des Kreises Höxter mitversorgt.