Ein Jahrhundert gelebte Kameradschaft zum Wohle der Dorfgemeinschaft und zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger, dafür bedankten sich die zahlreichen Festredner beim Kommers anläßlich des 100-jährigen Bestehens der freiwilligen Feuerwehr Hümme. Bürgermeister Torben Busse würdigte die Hümmer Brandschützer als eine Gemeinschaft von Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes „in und durch das Feuer gehen“, um Menschenleben und Hab und Gut der Mitmenschen zu schützen. Ganz nebenher sei die Feuerwehr Hümme ein fester und wichtiger Teil der Dorfgemeinschaft, auf den man sich jederzeit verlassen könne. „Ihr habt Euch wahrlich diese Feier verdient“, resümierte Busse verbunden mit dem Wunsch, dass diese Gemeinschaft erhalten bleibt.
Silke Engler, Vizelandrätin des Landkreises Kassel, hob das 100-jährige Bestehen als ein Zeichen von Beständigkeit und Zuverlässigkeit hervor, die Feuerwehr als eine Gemeinschaft von Menschen, die ihr eigenes Leben oftmals hintanstellen, um Menschen in Not zu helfen, die Zeit aufbringen, um sich fortzubilden und das Erlernte in unzähligen Übungsstunden über die Hände zur Anwendung zu bringen und es dann im Einsatzfall sicher und routiniert einzusetzen. Nicht nur die Menschen in Hümme könnten jederzeit auf „ihre“ Feuerwehr bauen, auch im Landkreis seien die freiwilligen Brandschützer immer wenn erforderlich, verlässliche Partner im Katastrophenfall. „Feuerwehr muss man wollen“, so Engler, denn dieses Engagement sei eine Lebenseinstellung: „Einmal Feuerwehr - immer Feuerwehr“. Als Dank und Anerkennung überreichte die Vizelandrätin die Ehrenplakette des Hessischen Ministerpräsidenten an Wehrführer Timo Wegner und Feuerwehrvereinsvorsitzende Jana Hassenpflug.
Ortsvorsteher Ingo Pies bezeichnete die Feuerwehr als örtliche Institution, die den Menschen im Dorf Sicherheit gebe. Rainer Wiegand, stellvertretender Stadtbrandinspektor der Stadt Hofgeismar, ermutigte die Hümmer Brandschützer, insbesondere die 27 aktiven Feuerwehrfrauen und -männer, die Lust an der Feuerwehr nicht zu verlieren. Vieles, so Wiegand, sei nur mit der Feuerwehr möglich zu machen.
Die hervorragende Jugendarbeit nach dem Grundsatz „Jugend ist Zukunft“ lobten alle Festredner, so auch Kreisjugendfeuerwehrwartin Desiree Klinge, die sagte, dass Hümme sich mit dieser Feuerwehr glücklich schätzen könne, denn sie präge das Dorfleben maßgeblich mit.
Andre Leuschner und Josef Döring von der Partner-Feuerwehr aus dem Eichsfelder Birkungen (Thüringen) überbrachten die Glückwünsche und ein Geschenk, verbunden mit dem Dank für die vielen erfolgreichen gemeinsamen Treffen und Unternehmungen. Die freundschaftliche Verbindung der beiden Wehren besteht seit 1989.
Wehrführer Maximilian Wiegand von der Hofgeismarer Feuerwehr bedankte sich bei der „tollen Truppe“ aus Hümme für die stets gute und konstruktive Zusammenarbeit im Dienste der Menschen.
Durch das Programm des Abends führte Jana Hassenpflug, die den Feuerwehrverein Hümme gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Andreas Rudolph leitet. Auch der Feuerwehrverein feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Wichtige Meilensteine dieser 60 Jahre nannte Hasenpflug in ihrem Abriss zur Vereinsgeschichte. Wehrführer Timo Wegner, der die Einsatzabteilung gemeinsam mit Stellvertreter Christian Lenzing anführt, rief das Einsatzgeschehen aus den 100 Jahren seit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hümme in 1923 in Erinnerung. Auch die Jugendfeuerwehr hat in Hümme seit 1967 eine lange Tradition, wie Jugendfeuerwehrwartin Janika Salfer und Stellvertreter Max Wieners in ihren Ausführungen darstellten. Von vielfältigen Erlebnissen und auch Erfolgen des Feuerwehrnachwuchses konnten die beiden dabei berichten.
Nicht zu vergessen und ebenfalls von allen Festrednern entsprechend erwähnt, ist eine Eigenheit, die es so wohl nur in Hümme gibt: Die Feuerwehr-Ladies - eine Gruppe von Feuerwehrfrauen, die sich im Jahr 1974 gründeten und seither nicht mehr aus dem Hümmer Feuerwehrleben wegzudenken sind. Ursprünglich fanden sich hier die Frauen der aktiven Feuerwehrmänner zusammen, mittlerweile sind es aber auch die in der Einsatzabteilung aktiven Feuerwehrfrauen, die bei großen Einsätzen für die Versorgung der Kräfte vor Ort sorgen. Ein Festredner brachte es auf den Punkt: „Wenn in Hümme ein Einsatz ist, steht schon heißer Kaffee bereit, bevor man den ersten Einsatzbefehl gegeben hat“.
Die Freiwillige Feuerwehr Hümme in Zahlen
Gegründet in 1923, damals mit 18 freiwilligen Einsatzkräften. Der Feuerwehrverein, gegründet in 1963 besteht im Jubiläumsjahr aus 226 Mitgliedern, die Einsatzabteilung hat 27 aktive Feuerwehrfrauen und -männer. Bereits drei mal sind die Hümmer Brandschützer in ihrer 100-jährigen Geschichte umgezogen. Die 1974 gegründeten Feuerwehrladies bestehen derzeit aus 36 Frauen. Die Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Birkungen (Eichsfeld/Thüringen) gibt es seit 1989.