Zur letzten Führung durch die Wanderausstellung „Bürgerkrieg im Wesertal. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten“ lädt der Heimatverein Bad Karlshafen e.V. für Freitag, den 30. August, um 18.30 Uhr in das Rathaus in Bad Karlshafen ein.
Im Mittelpunkt der kostenlosen Führung durch die Ausstellung steht die politische Entwicklung in den Dörfern und Kleinstädten des Weserberglandes in den Jahren 1933 bis 1935. In dieser Zeit gelang es den neuen Machthabern die demokratische Opposition durch einen beispiellosen Terror auszuschalten. Dr. Wolfgang Schäfer (Bodenfelde), der die Wanderausstellung mit erarbeitet hat, wird auf die Eskalation der Gewalt im heutigen Dreiländereck eingehen.
Während die braune „Hilfspolizei“ im Kreis Holzminden ein Schreckensregiment mit Massenverhaftungen und Folterungen errichtete, veranstaltete die örtliche SA in der ehemaligen Knopffabrik in Hofgeismar ein „Blutgericht“, wobei etwa 240 Sozialdemo-kraten, Kommunisten und Jüdische Mitbürger zu 30 bis 50 Schlägen mit Peitschen, Drahtkabeln und Holzknüppeln verurteilt wurden.
In Karlshafen richtete sich der Terror vor allem gegen Juden. Sie wurden systematisch ausgegrenzt und verfolgt. Von 38 Mitgliedern jüdischer Familie in Helmarshausen und Karlshafen starben 18 in den Vernichtungslagern des „Dritten Reiches“.
Die Wanderausstellung im Rathaus in Bad Karlshafen ist noch bis zum Sonntag, dem 1. September zu sehen.