Die Kardiologie Holzminden investiert massiv in Telemedizin | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 05.02.2025 09:27, aktualisiert am 05.02.2025 09:40

Die Kardiologie Holzminden investiert massiv in Telemedizin

Setzen zunehmend auf moderne Technik und Telemedizin: Das Team der kardiologischen Praxis Holzminden (v.l.): Dr. Vladimir Balaz, Dr. Andreas Brandt, Julia Behler, Viola Buttgereit, Dr. Oliver Weinmann und Lina Hoffmann. (Foto: privat)
Setzen zunehmend auf moderne Technik und Telemedizin: Das Team der kardiologischen Praxis Holzminden (v.l.): Dr. Vladimir Balaz, Dr. Andreas Brandt, Julia Behler, Viola Buttgereit, Dr. Oliver Weinmann und Lina Hoffmann. (Foto: privat)
Setzen zunehmend auf moderne Technik und Telemedizin: Das Team der kardiologischen Praxis Holzminden (v.l.): Dr. Vladimir Balaz, Dr. Andreas Brandt, Julia Behler, Viola Buttgereit, Dr. Oliver Weinmann und Lina Hoffmann. (Foto: privat)
Setzen zunehmend auf moderne Technik und Telemedizin: Das Team der kardiologischen Praxis Holzminden (v.l.): Dr. Vladimir Balaz, Dr. Andreas Brandt, Julia Behler, Viola Buttgereit, Dr. Oliver Weinmann und Lina Hoffmann. (Foto: privat)
Setzen zunehmend auf moderne Technik und Telemedizin: Das Team der kardiologischen Praxis Holzminden (v.l.): Dr. Vladimir Balaz, Dr. Andreas Brandt, Julia Behler, Viola Buttgereit, Dr. Oliver Weinmann und Lina Hoffmann. (Foto: privat)

In der Gemeinschaftspraxis für Herz- und Gefäßmedizin kümmern sich drei Ärzte mit einem Team von 15 hochspezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Patienten aus einem über 100 km großen Einzugsgebiet. Neben der Sprechstunde gibt es verschiedene Schwerpunkte: so werden in der Praxis Herzschrittmacher implantiert und alle drei Kardiologen machen auch Herzkatheteruntersuchungen und implantieren Stents. Aktuell wird ein recht neuer, zunehmend wichtiger Bereich massiv ausgebaut: Die Telemedizin in der Kardiologie. Hierbei kommt modernste Technik einschließlich künstlicher Intelligenz zum Einsatz. Aber der persönliche Kontakt zum Patienten soll nicht leiden.

„Für den neuen Schwerpunkt haben wir erheblich investiert” sagt Dr. Andreas Brandt, seit 17 Jahren in Holzminden niedergelassener Herzspezialist. „ Aber wir wollen die Entwicklung unbedingt, sie ist grade für unseren ländlichen Raum super geeignet. Die Anforderungen für ein Telemedizinisches Zentrum in der Kardiologie sind dabei sehr hoch. Wir brauchten viel neue Technik, Schulungen und Fortbildungen, zusätzliche Stellen bei den Fachangestellten und insgesamt einfach Zeit, Geld und Nerven”. Aber es habe sich sehr gelohnt. Vor wenigen Wochen wurde der Holzmindener Praxis feierlich die offizielle Zertifizierung überreicht. Seitdem können in der ersten Ausbaustufen vor allem Patientinnen und Patienten mit erheblicher Herzschwäche engmaschig überwacht werden. Nur in diesen Fällen übernehmen aktuell die Krankenkassen die Kosten.

Eine große Gruppe von Patientinnen und Patienten, die sehr von der Telemedizin profitieren, sind solche mit Herzschwäche und implantierten Schrittmachern oder Defibrillatoren. Hier werden nun täglich Daten und Informationen, etwas zu technischen Problemen und Herzrhythmusstörungen an das Holzmindener Team weitergeleitet. Die Patienten haben dazu einen kleinen Sender auf ihrem Nachttisch. „Teilweise reisen die Daten komplett um die Welt”, so Peter Ramthun, als IT-Spezialist festes Teammitglied der Kardiologie Holzminden, „das Einsammeln der Informationen macht erst der Hersteller der Schrittmacher, und alle relevanten Probleme werden dann über Technologiepartner in Berlin an uns weitergeleitet”. Dabei sei der Datenschutz extrem berücksichtigt worden.

Aber auch Patientinnen und Patienten ohne Implantat werden von den Herzspezialisten nun eng überwacht. Wenn eine Herzschwäche dies notwendig macht, oft auch nach einem hiervon verursachten Klinikaufenthalt, werden die Betroffenen mit einem kleinen Heim-EKG ausgestattet, einer Waage, um Wassereinlagerungen rasch zu erkennen, einem Blutdruckgerät sowie einem speziellen Tablett-PC, der alle Daten sammelt und in den die Patienten dann auch Informationen zu ihrem Befinden eingeben.

Die medizinische Fachangestellte Viola Buttgereit macht mit ihren Kolleginnen die Einweisung der Patienten und stellt die Technik individuell auf die Patienten ein. „Für uns ist der Umgang mit mehr als zehn verschiedenen Geräten und fünf Software-Programmen erst einmal herausfordernd. Für die Patienten ist die Bedienung aber bewußt sehr einfach gehalten und auch für Ältere gut zu erlernen. Wir erklären das in Ruhe in der Praxis, auch gern mehrmals”.

Das Team der Holzmindener Herzspezialisten blickt mit der Telemedizin weiter in die Zukunft. In enger Zusammenarbeit als Team bringen sie einen Bereich modernster Medizin in die Region, ohne dabei den persönlichen und menschlichen Bezug zu ihren Patientinnen und Patienten aus dem Blick zu verlieren.

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