Städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb der TH OWL zum Regionalen Wertschöpfungszentrum | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 08.10.2024 08:13

Städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb der TH OWL zum Regionalen Wertschöpfungszentrum

Die drei ausgezeichneten Studierendengruppen haben ihr Preisgeld entgegen genommen. Sie hatten die besten Ideen für die Entwicklung des Kornhauses in Eissen. Es gab einen 2. Platz und zwei 1. Plätze, da die Qualitäten der Arbeiten gleichermaßen hoch waren. (Foto: WLV)
Die drei ausgezeichneten Studierendengruppen haben ihr Preisgeld entgegen genommen. Sie hatten die besten Ideen für die Entwicklung des Kornhauses in Eissen. Es gab einen 2. Platz und zwei 1. Plätze, da die Qualitäten der Arbeiten gleichermaßen hoch waren. (Foto: WLV)
Die drei ausgezeichneten Studierendengruppen haben ihr Preisgeld entgegen genommen. Sie hatten die besten Ideen für die Entwicklung des Kornhauses in Eissen. Es gab einen 2. Platz und zwei 1. Plätze, da die Qualitäten der Arbeiten gleichermaßen hoch waren. (Foto: WLV)
Die drei ausgezeichneten Studierendengruppen haben ihr Preisgeld entgegen genommen. Sie hatten die besten Ideen für die Entwicklung des Kornhauses in Eissen. Es gab einen 2. Platz und zwei 1. Plätze, da die Qualitäten der Arbeiten gleichermaßen hoch waren. (Foto: WLV)
Die drei ausgezeichneten Studierendengruppen haben ihr Preisgeld entgegen genommen. Sie hatten die besten Ideen für die Entwicklung des Kornhauses in Eissen. Es gab einen 2. Platz und zwei 1. Plätze, da die Qualitäten der Arbeiten gleichermaßen hoch waren. (Foto: WLV)

Die Preisverleihung des städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerbs von Studierenden der TH OWL zum Regionalen Wertschöpfungszentrum fand im Rahmen des bundesweiten Aktionstages Tag der Regionen statt, der mit dem Erntedankmarkt in der Warburger Stadthalle gefeiert wurde.

Im Zuge der Planungen zum Wertschöpfungszentrum in Eissen entstand in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule OWL die Idee, die mögliche städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung des Kornhausgeländes im Rahmen eines Seminars von fortgeschrittenen Studierenden der TH OWL bearbeiten zu lassen. Praxisnah wurde für die Abschlussarbeiten ein Wettbewerb ausgeschrieben.

Die Studierenden hatten sich im Sommersemester intensiv nach Vorgaben mit der möglichen Entwicklung des Kornhaus Geländes in Eissen, auf dem das regionale Wertschöpfungszentrum entstehen soll, auseinandergesetzt. Ende September wurden die Abschlussarbeiten abgegeben.

Eine Jury hat in der TH OWL die Arbeiten bewertet und über die Preise entschieden. Stimmberechtigte Preisrichter waren:

  • Prof. Ute Aufmkolk TH OWL, Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
  • Dipl.-Ing. (FH) Simon Quindel TH OWL, Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
  • Fenna Tinnefeld, Baukultur NRW
  • Birger Kriwet, Vorstand Vereinigte Volksbank
  • Anne Rehrmann, Regionalbewegung NRW e.V. ,
  • Klaus Engemann, Biolandhof Engemann
  • Eva Klare-Kurtenbach, Geschäftsführerin Kolping Bildungswerk Paderborn
  • Yannik Engemann, Engemann Bio e.G.
  • Dipl.-Ing. Markus Blaschek, Leiter Fachbereich Bauen und Planen Stadt Willebadessen

Die Jury würdigte die hohe Qualität der Auseinandersetzung der Studierenden mit der Aufgabenstellung. Bei mehreren Rundgängen wurden die Entwürfe vertieft diskutiert. Es blieb eine engere Wahl von drei Arbeiten mit besonders hoher Qualität, schlussendlich wurden zwei Siegerarbeiten und ein zweiter Platz vergeben.

2. Preis: Dominik Wycisk, Daniel Westerop, 200 Euro

Stellungnahme der Jury
Die Verfasser schlagen einen „Regionalen Wirtschaftscampus“ vor und entwickeln eine starke städtebauliche Figur im Rasterprinzip.

Der Entwurf ist sehr detailliert durchgearbeitet und schafft differenzierte Räume, die eine sehr gute Nutzungs- und Aufenthaltsqualität erahnen lassen.

Die Nutzungszonierung ist sehr übersichtlich und das Erschließungskonzept stimmig. Das Plangebiet wird an allen wichtigen Stellen optimal vernetzt.

Die östliche Eingangssituation ist mit dem dort verorteten Mehrgenerationenwohnen städtebaulich richtig betont und freiraumplanerisch einladend gestaltet.

Die verkehrliche Erschließung ist mit dem Ringstraßenkonzept gut durchdacht. Die Freihaltung und Inszenierung der Blickachse in das Dorf werden positiv bewertet.

Die Dimensionierung der städtebaulichen Masse wird kontrovers diskutiert und scheint für den Ort zu stark verdichtet und nicht angemessen. Auch scheinen einige der Bestandsgebäude nicht ganz richtig verortet zu sein.

Das Konzept der Stationen lässt einen hohen Pflegeaufwand erwarten und bedarf einer guten Abstimmung. Gelobt werden die planerische Genauigkeit und die hohe Aufenthaltsqualität im Quartier.

1. Preis: Marlon Hillmann, Jule Steppat 400 Euro

Stellungnahme der Jury
Die Arbeit „Land Lohnt Sich” leistet durch ihre feine Vernetzung von Landschaft und Urbanität einen wertvollen Beitrag zu diesem Wettbewerb. Das städtebauliche Baukastenprinzip schafft mit Leichtigkeit eine Flexibilität und hohe Nutzungsoffenheit.

Die städtebauliche Figur überzeugt durch ihre Klarheit, sie lässt sich besonders gut im Modell erkennen und überzeugt die Jury. Das Nutzungskonzept ist sehr überzeugend kommuniziert, vielfältig, wirkt aber dennoch nicht überfrachtet.

Die Möglichkeit, aus dem aufgerufenen Angebot tragfähige Module auszuwählen überzeugt die Jury. Die Berücksichtigung des demographischen Wandels findet Anklang und kann einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung in Eissen leisten.

Im Osten wird das Quartier von einem stark grünen Charakter geprägt und gut erschlossen. Im östlichen Teil wird hingegen eine überzeugende Anbindung an die Grünstrukturen auf der ehemaligen Bahntrasse vermisst.

Die Anbindung an das Dorf könnte besser gelöst werden. Die gute Realisierbarkeit, das Prinzip der Modularität und die überzeugende Grafik werden einstimmig gelobt.

1. Preis: Khemisha Radhika Bohoorun, Marlen Charlotte Hülsmann, Amelie Sophie Lohmann, 400 Euo

Stellungnahme der Jury
Dieser Entwurf überzeugt das Preisgericht mit seiner klaren und gut ablesbaren städtebaulichen Anordnung. Die solide Struktur schafft eine intuitive Lesbarkeit, die vorgeschlagenen Räume fügen sich gut in die Umgebung ein und wirken nicht überdimensioniert.

Die gute Realisierbarkeit wird gewürdigt. Bei dieser Arbeit sticht der sehr hohe Grünanteil hervor. Die Verfasser entwickeln mit den „Parkwiesen” einen großen, südlich gelegenen Freiraum, der einen hohen ökologischen und landschaftsästhetischen Mehrwert bietet.

Obstbaumhaine strukturieren die Wiesen und schaffen blühende Landschaften. Positiv bewertet wird die Im Mittelpunkt entwickelt sich eine große Landschaftsrampe, die die beiden Ebenen glaubhaft miteinander verbindet.

Zusammen mit der die Historie aufgreifenden Aufenthaltsfläche am ehemaligen Bahnhof werden qualitätvolle neu Freiräume angeboten. Die neue Erschließung lässt eine gute Erreichbarkeit und Belebung des Quartiers erwarten. Kritisch wird der zentrale „Gelenkplatz” gesehen; seine Nutzung als Parkplatz und seine Dimensionierung lassen keine räumliche Qualität entstehen.

Der östliche Eingang in das Quartier wird kontrovers diskutiert. Städtebaulich franst die Gestaltung hier aus, der Eingang wird so nicht ausreichend betont, schafft aber dennoch eine Aufenthaltsqualität. Die Arbeit wird für ihre Präzision, Nachvollziehbarkeit und hohe Realisierbarkeit gelobt. Eine farblich freundlichere Grafik würde den positiven Eindruck noch verstärken.

Die Preisgelder wurden von der Vereinigten Volksbank eG gestiftet.

Hintergrund
Im Rahmen eines Landesdialogprozesses entwickelte die Regionalbewegung die Idee der Regionalen Wertschöpfungszentren: Um der Nachfrage nach regionalen Produkten gerecht zu werden, müssen Hürden abgebaut und eine Vernetzung lokaler Akteure aktiv gefördert werden. Genau dafür sollen sogenannte Regionale Wertschöpfungszentren (REGIOwez) sorgen.

REGIOwez sind Einrichtungen für Regionen, in denen Vernetzung, Beratung, Unterstützung, Entwicklung, Schulung, Begegnung und ggf. in unternehmerischer Eigenverantwortung Weiterverarbeitung, Bündelung und Logistikorganisation stattfinden können.

Der positive Nebeneffekt: sie tragen aktiv zur regionalen Wirtschaftsförderung, zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, zur positiven Öffentlichkeitsarbeit für Betriebe in der Landwirtschaft und im Lebensmittelhandwerk sowie zur nachhaltigen Landnutzung bei.

Die Studierenden bedankten sich herzlich und betonten, gerade das Gefühl, mit dieser Arbeit etwas bewirken zu können, sei motivierend und mache Spaß.

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