Ende 2022 stellte die Deutsche Bahn erstmals ihre Pläne zum barrierefreien Neubau des Bahnsteigs sowie der Zuwegung zu den Gleisen der Öffentlichkeit vor. Während der vergangenen zwei Jahre haben Bahn und Stadt rund um den Bahnhof Scherfede maßgeblich die Barrierefreiheit optimiert.
„Ich freue mich, dass wir gemeinsam den Zukunftsbahnhof Scherfede vorangebracht haben, um künftig Bahnfahren bei uns in Scherfede und Rimbeck noch attraktiver zu machen. Die umgesetzten Maßnahmen schaffen den Reisenden mehr Komfort, mehr Information und ein attraktiveres Umfeld. Zudem haben wir zeitgleich den barrierefreien Ausbau der Bushaltestelle vor dem Bahnhof Scherfede umgesetzt“, erläutert Warburgs Bürgermeister Tobias Scherf das abgestimmte Vorgehen der beteiligten Akteure. „Gerade die intensive Koordination zwischen DB, Nahverkehrsverbünden und Stadt ist ein wichtiger Punkt des Projekts Zukunftsbahnhöfe,“ ergänzt Jan Kolditz, zuständig für die Mobilität in Warburg.
Anfang Februar 2023 starteten die Arbeiten zum Bau eines neuen, 76 Zentimeter hohen Bahnsteigs. Diese Bahnsteighöhe ist landesweit einheitlich geregelt, um einen stufenlosen Ein- und Ausstieg in die Züge zu ermöglichen.
Während der Bauphase konnten die Züge des Sauerland-Express nicht in Scherfede halten. Reisende mussten einen Umweg über Warburg mit Umstieg in den Schnellbus in Kauf nehmen.
Auf dem Bahnsteig wurden zudem ein neuer Unterstand, Sitzgelegenheiten und Vitrinen aufgestellt. Für eine gute Information der Fahrgäste über Fahrplanänderungen wurde eine neue digitale Anzeige mit Lautsprecher installiert. Neue LED-Lampen beleuchten den Bahnsteig und die Zuwegung ab sofort deutlich umweltfreundlicher. Entlang der Bahnsteigkante wurden taktile Elemente angebracht, die seheingeschränkte Reisende sicher zur Bahn leiten.
Neben dem Bahnsteig wurden auch die anschließende Rampe sowie die Gleisquerung barrierefrei gestaltet. Um die Anforderungen an eine vollständig barrierefreie Rampenanlage zu erfüllen, wurde diese verlängert und um ein Ruhepodest erweitert. Die Baukosten in Höhe von 2 Mio. Euro für Bahnsteigerneuerung und Zugang werden durch die DB InfraGO getragen.
Im Juni 2023 konnte sich die Stadtverwaltung Warburg über den Eingang eines Zuwendungsbescheids des Nahverkehrsverbund Westfalen-Lippe (NWL) zum barrierefreien Ausbau der Schnellbus-Haltestelle „Bahnhof Scherfede“ an der Scherfeder Straße (B7) freuen. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen 120.000 €. 30.000 € werden von der Stadt Warburg getragen, der NWL fördert die Maßnahme mit 90.000 Euro.
Die Arbeiten an der Bushaltestelle Bahnhof Scherfede starteten im Mai 2024: Für eine bessere Orientierung von seheingeschränkten Reisenden wurden auch hier taktile Elemente verbaut. Neue Unterstände mit Sitzmöglichkeiten schützen die Reisenden vor widrigen Witterungseinflüssen. Zudem wurden höhere Bordsteine verbaut, die ein ebenerdiges Ein- und Aussteigen in die zahlreichen hier haltenden Busse ermöglichen. Im Sommer 2024 wurden Dachsbauten im Bahndamm entdeckt. Die Strecke zwischen Warburg und Scherfede musste temporär gesperrt werden.
In diesem Zeitraum verzeichnete die Bushaltestelle eine starke Frequentierung, da sämtliche Fahrgäste hier vom Zug in den Schienenersatzverkehr umsteigen mussten.
Parallel zu den Arbeiten der Stadt wertete das Bahnhofsmanagement Hagen der DB InfraGO den Übergangsbereich zwischen Bahn und Bus auf: Nicht mehr benötigte Technikgebäude wurden entfernt, zusätzliche Sitzmöglichkeiten im Rampenbereich geschaffen und klimaresiliente Vegetation gepflanzt. Außerdem wurden die Orientierungsmöglichkeiten durch zusätzliche Hinweisschilder und Infovitrinen verbessert.
Gemeinsam überzeugten sich das zuständige Bahnhofsmanagement Hagen und Vertreter der Hansestadt Warburg vom Erfolg der Maßnahmen. Dabei wurde auch über Ideen für die zukünftige Weiterentwicklung des Bahnhofsumfelds gesprochen. „Damit auch der Bahnhof Scherfede eine Mobilstation werden kann, ist in den kommenden Jahren die Errichtung von gesicherten Radabstellanlagen am bestehenden P+R-Parkplatz geplant,” informiert Jan Kolditz.
Die Dauer der Baumaßnahme erstreckte sich über zwei Jahre (Februar 2023 – Dezember 2024). 2 Mio. Euro für Bahnsteigerneuerung und Zugang werden durch die DB InfraGO getragen. 120.000 Euro für die barrierefreie Schnellbushaltestelle: 30.000 Euro werden von der Stadt Warburg getragen, der NWL fördert die Maßnahme mit 90.000 Euro.