Jedes Jahr zur Erdbeersaison kamen zahlreiche ukrainische Praktikanten nach Meinbrexen, um bei der Ernte der Erdbeeren auf dem Rittergut zu unterstützen. Freundschaften entstanden und schöne, glückliche Momente blieben allen in Erinnerung.
Im Februar 2022 erschütterte die Nachricht der fallenden Bomben in der Ukraine die Welt. Auch in Meinbrexen trat der Ausnahmezustand ein. Die Erntevorbereitungen wurden unterbrochen und stattdessen Transporter organisiert, die an die polnisch-ukrainische Grenze fuhren, um mehr als 50 ukrainischen Flüchtlingen aus den überfüllten Aufnahmelagern eine Bleibe zu geben.
Währenddessen geschah in Meinbrexen das Unfassbare: Das ganze Dorf tat sich zusammen in einem Akt der Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft. Spenden wurden organisiert, kleine Gruppen von Leuten bildeten sich innerhalb kürzester Zeit, um Arztbesuche und Spaziergänge mit den neuen ukrainischen Freunden zu tätigen, oder einfach nur Zeit mit ihnen zu verbringen, um den Alltag so normal wie nur möglich zu gestalten.
Hauptsächlich Frauen und Kinder traten die Reise nach Meinbrexen an und wurden vorerst in den Unterkünften des Ritterguts Meinbrexen untergebracht. Viele zogen dann weiter in größere Städte, andere kehrten irgendwann nach Hause zurück und wiederum andere haben sich ein neues Leben in dem kleinen Dorf im Weserbergland aufgebaut.
Auf diesem Weg bedankt sich das Rittergut Meinbrexen für die tatkräftige Unterstützung, für die aufgebrachte Zeit, die unzähligen Sach- und Geldspenden, aber vor allem für die Menschlichkeit, die alle in dieser schwierigen Zeit gezeigt haben.
Fremden Menschen helfen, wenn sie es am meisten brauchen und neue Freundschaften entstehen lassen, neue Kulturen kennenlernen und verstehen, das haben viele Menschen im letzten Jahr gelernt.